Das Gasthaus ist eines der ältesten in Münster, mit einer langen Tradition, die bis ins Jahr 1607 zurückreicht. Die historische Kulisse verleiht dem Gasthaus eine besondere Atmosphäre, die sowohl Einheimische als auch Touristen anzieht. In unmittelbarer Nähe findet ihr Sehenswürdigkeiten wie den Prinzipalmarkt und den St.-Paulus-Dom, was das Alte Gasthaus Leve zu einem beliebten Ziel für Liebhaber westfälischer Küche und authentischer deutscher Gastlichkeit macht.
Sofort fiel mir auf der Speisekarte das leckere Pinkus Bier naturtrüb ins Auge. Ich wusste, dass dies eine sehr kleine Münsteraner Brauerei ist und es dieses Bier nur hier in Münster gibt. Deshalb orderten Lena und ich je eine dieser leckeren Köstlichkeiten. Und wir müssen sagen, schon beim ersten Schluck kehrte Freude in unsere Körper. Gut gekühlt und erfrischend herb, das war ein phantastisches Bier. Jeder, der mal nach Münster kommt, sollte ein Pinkus probieren. Was in Köln das Früh ist, ist hier das Pinkus!
Die alte resolute Dame (sie war bestimmt über 70) gab uns die Speisekarten auf typisch westfälische Art. Man muss wissen, dass man in unserer Region eher reserviert und stur wirkt, es aber selber nicht merkt. Also, Gäste von außerhalb, damit müsst ihr leben und es nicht persönlich nehmen. Wir Westfalen sind trotzdem nette Menschen. Wir schauten uns sowohl die Hauptkarte als auch die Mittagskarte an. Auf der Hauptkarte schienen mir die Gerichte schon etwas teuer. Das liegt aber zweifellos daran, dass das Alte Gasthaus Leve natürlich aufgrund seiner Lage und Tradition eine sehr beliebte Anlaufstelle für Touristen ist. Und das hat seinen Preis.
Glücklicherweise war das bei der Mittagskarte nicht so. Dort schienen die Preise human und angemessen. Ich entschied mich relativ schnell für das Schnitzel mit Champignonsauce und Pommes. Lena wählte mal was ganz anderes, das Hühnerfrikassee. Nach angemessener Wartezeit wurden die Gerichte geliefert. Alles sah sehr lecker aus. Lena bekam auch einen recht großen Beilagensalat, der aus grünem Blattsalat bestand.
Da ich sah, dass die Pommes ohne Mayonnaise waren, fragte ich danach. "Ja, kann man bringen", entgegnete die ältere Dame etwas genervt wirkend. Erhalten habe ich die Mayonnaise leider nie. Das ärgerte mich zwar ein bisschen, war aber irgendwie auch lustig. Mir erschloss sich bisher nicht, ob sie es einfach vergaß oder keine Lust darauf hatte. Egal, da ich eh ein bisschen abnehmen wollte, konnte ich das verschmerzen.
Dann aßen wir. Das Schnitzel war wirklich ausgezeichnet, sehr sehr lecker. Und ein Gedicht war das Salatdressing, welches typisch für unsere Region ist. Ein bisschen Sahne und gesüßt, mehr braucht man nicht, um grünen Kopfsalat zu verfeinern. Die Pommes waren durchschnittlicher Standard. Wie gesagt, mit Mayonnaise hätten sie mir besser geschmeckt. Lenas Hühnerfrikassee war ebenfalls sehr überzeugend. Ich probierte ebenfalls davon und konnte ihren Eindruck bestätigen. Die Portionen waren absolut in Ordnung. Am Ende orderten wir noch ein zweites Pinkus. Wieder sagte die alte Dame ihren Standardspruch "Zum Wohle!".
Nach ca. 1,5 Stunden verließen wir zufrieden diese urige Gaststätte im Kern von Münster. Hier werden wir bestimmt irgendwann noch einmal speisen. Da sind wir uns sicher.
Die westfälischen Spezialitäten umfassen Klassiker wie luftgetrocknete Mettendchen mit Brot und Butter, warme Kümmelbrötchen mit Gouda und Zwiebelmett oder Speckpfannkuchen mit Preiselbeeren und Salat. Besonders herzhaft sind Gerichte wie der westfälische Pfefferpotthast oder das Münsterländer Wurstpfännchen, die beide mit typischen Beilagen wie Bratkartoffeln und Sauerkraut serviert werden.
Unter den hausgemachten Spezialitäten finden sich deftige Kreationen wie pikante saure Nierchen mit Kartoffelpüree und Salat oder das „Schweinchen-Westfalisch“, bei dem zartes Schweinefleisch mit Apfelspalten, krossem Speck, Bratkartoffeln und Salat serviert wird. Eine weitere Spezialität des Hauses ist das hausgemachte Eisbein, das mit Kartoffelpüree und Sauerkraut angeboten wird.
Auch frischer Fisch aus der Region kommt nicht zu kurz. Auf der Karte stehen gebratene Seelachsfilets und Lachsgerichte, die mit feinen Soßen und Beilagen wie Salzkartoffeln und Bandnudeln serviert werden. Besonders erwähnenswert ist der gebratene Rotbarschfilet mit Pfifferlingen und Kirschsoße, der Feinschmecker auf ihre Kosten kommen lässt.
Auf der Mittagskarte zu Mariä Himmelfahrt 2024 wird eine abwechslungsreiche Auswahl an preiswerten Gerichten angeboten. Vom Puten-Piccata über Krakauer Schinkenwurst bis hin zu einem klassischen Hühnerfrikassee mit Champignons und Spargel – die Speisen sind vielfältig und versprechen eine herzhafte Stärkung für die Mittagszeit. Traditionelle Gerichte wie frische hausgemachte Bratwurst mit Spitzkohl und Kartoffelpüree oder abgebräunter Leberkäse mit Schmorzwiebeln runden das Angebot ab.
Das Gasthaus Leve legt großen Wert auf die Kombination von Tradition und Qualität, und dies spiegelt sich in der liebevoll zusammengestellten Speisekarte wider. Egal, ob ihr Lust auf deftige westfälische Klassiker oder leichte Mittagsgerichte habt, hier findet ihr eine große Auswahl an schmackhaften Optionen.
Die Preise bewegen sich auf einem gehobenen, aber noch fairen Niveau, welches die Qualität der traditionellen und regionalen Gerichte widerspiegelt. Die westfälischen Spezialitäten liegen preislich zwischen 8,50 Euro für einfachere Gerichte wie die luftgetrockneten Mettendchen und 24,60 Euro für aufwändigere Speisen wie das große Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelpüree.
Auf der Mittagskarte findet ihr preiswerte Gerichte wie die Krakauer Schinkenwurst für 8,50 Euro und die Puten-Piccata für 10,60 Euro. Die umfangreicheren Mittagsgerichte wie das Hühnerfrikassee oder das Wiener Backhuhn liegen preislich im Bereich von etwa 17,70 bis 19,00 Euro.
Insgesamt sind die Preise angemessen und spiegeln die Verwendung regionaler Zutaten sowie die Tradition und Sorgfalt wider, mit der die Speisen zubereitet werden. Egal, ob ihr auf der Suche nach einem günstigen Mittagessen oder einem herzhaften Abendessen seid, die Preisspanne bietet Optionen für verschiedene Budgets.
Die großzügigen Räumlichkeiten bieten viel Platz, und die gedeckten Farben sorgen für eine angenehme, beruhigende Stimmung. Es ist ein Ort, an dem man sich leicht zurücklehnen und die westfälische Gemütlichkeit in vollen Zügen genießen kann. Das Ambiente lädt sowohl zum Verweilen mit Freunden und Familie als auch zu einem entspannten Essen zu zweit ein. Der historische Charakter des Gasthauses verbindet sich hier wunderbar mit einer familiären und zugleich stilvollen Atmosphäre.
Wir waren im sogenannten Jagdzimmer, in welchem viele Jagdtrophäen wie Hirschgeweihe an den Wänden hängen.
Verfasst am 16.08.2024